Rügen ist bekannt und beliebt bei Urlaubern aller Art, also auch bei Radfahrern. Heute möchte ich einmal den nicht so bekannten Süden in den Blick nehmen. Die Weite der Landschaft wechselt mit kleinen Siedlungen und die Ufer der verschiedenen Boddengewässer sind nie weit weg, wenn auch häufig nicht sehr gut zugänglich. Trubel gibt es gar nicht. Ein Zentrum dieser Region ist, falls man ein solches ausmachen will, die Kleinstadt Garz. Dort gibt es einige Sehenswürdigkeiten wie den slawischen Burgwall und die gotische St. Petri Kirche. Für Radfahrer wichtiger ist aber, dass sie Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten bietet, was in den umliegenden Orten oft kaum oder überhaupt nicht zu finden ist.

In ca. 2 km Entfernung östlich liegt die kleine Gutssiedlung Rosengarten. Diese wurde mit dem Gutshaus und umgebenden Park in den letzten Jahren freundlich neu gestaltet. Ein kleines Café bietet Rastmöglichkeit. Fährt man ein wenig weiter Richtung Südosten hat man einen weiten Blick über den Greifswalder Bodden, ansonsten gibt es Weiden und Felder und sehr viel Ruhe.

Nur etwas mehr als 1 km in der Gegenrichtung von Garz nach Nordwesten liegt in einem kleinen Waldgebiet der Kreidebruch Stubben, heute ein tiefer, etwas unheimlicher See. Ja, auch in dieser Region wurde einmal Kreide bergmännisch abgebaut und nicht nur in der Umgebung von Sassnitz. Für eine Rast bietet sich die sonnige Südecke dieses Sees an. Kenner baden dort sogar, allerdings ist dies wegen der hohen und steilen Uferböschungen nicht empfehlenswert.

Zwischen dem Kreidesee und der kleinen, südlich davon gelegenen Ortschaft Zeiten verläuft ein sehr guter Betonspurweg. Der hat allerdings eine Besonderheit, auf die man sich einstellen sollte: Der Weg überwindet auf kurzer Strecke einen Landschaftshöhensprung von fast 20 m! Wer also per Rad Anstiege trainieren möchte, der sollte von Nord nach Süd fahren, wer dagegen eher kurz den Kitzel der rauschenden Abfahrt genießen will, entsprechend in Gegenrichtung.